..dann hoffe ich innigst…(von Kerstin Birkeland, Herzensbilder)

…dann hoffe ich innigst….

geschrieben von Kerstin Birkeland, der Gründerin von herzensbilder.ch für eine Familie, die ihre 4 jährige Tochter durch den Krebs verloren hat.

heut hat sie ihre flügel aufgespannt, eure kleine fee
heut musstet ihr sie fliegen lassen,
dem himmel und den sternen entgegen

das leben ist nicht fair…..
ewig lange wolltet ihr sie doch durchs leben begleiten…
es tut mir so leid….
wir denken an euch, ganz ganz ganz fest…..
und so viele lichter brennen für eure kleine unendlichst tapfere fee und euch…

jedes mal, wenn sich ein herzenbilderkind verabschieden muss von dieser erde….
losfliegt, dahin, wo es hingeht,
wenn das leben hier zu ende geht…
dann…

dann hoffe ich innigst….
dass die menschen wissen,
dass jede karte, die den weg zu dieser familie findet,
unendlich kostbar ist und man nie mehr vergisst,
wer worte geschickt hat…
auch wenn diese worte nur sind „ich habe keine worte,
ich bin einfach mit meinem herzen so fest bei euch“
das ist schon so viel…

dann hoffe ich innigst,
dass die menschen wissen,
dass jedes zeichen unendlichst wichtig ist,
dann, wenn das herz so schwer verletzt ist….
ein „wir denken an euch“ vor der haustüre….
was da auch immer hingelegt wurde…
auch das wird man nie mehr vergessen…
egal, ob’s ein zopf oder eine laterne oder was auch immer war…..

dann hoffe ich innigst,
dass die menschen wissen, dass so wenig so viel sein kann,
…ein geschicktes sms foto, auf dem die familie sieht, dass bei einem daheim eine kerze für sie alle brennt….
…ein sms „soll ich euch um 18 h eine pfanne bolognaise sauce vor die türe stellen, damit ihr was stärkendes essen könnt ?“

dann hoffe ich innigst,
dass, auch wenn es unendlichst traurig ist,
zur trauerfeier eines kindes zu gehen,
die menschen kommen und da sein werden….
weil nichts mehr trösten kann in diesem moment als eine volle kirche…
als ganz viele menschen, die extra gekommen sind…
und nie wird man es ihnen vergessen, dass sie da waren….

dann hoffe ich innigst,
dass da menschen sind,
die nicht schneller laufen oder hinter dem gestell stehen bleiben,
dann, wenn diese mama zum ersten mal wieder einkaufen geht, nachdem ihr kind zu den sternen geflogen ist…..
dass sie nicht nichts sagen….
sondern irgendetwas,
das auch „Ich weiss nicht, was ich sagen soll, aber ich kann jetzt nicht einfach an dir vorbei laufen, wie wenn nichts wäre“
oder „es tut mir so leid….“ sein kann
dass da menschen sind, die auf den papa zugehen,
dann, wenn er wieder zur arbeit kommt
und sie nicht einfach tun, als wäre nichts passiert

dann hoffe ich innigst,
dass da menschen sind,
die die trauerfamilie fragen,
ob ihnen das gut tun würde oder das….
was hilft und was nicht….
was gerade so entlastend wäre und was gerade gar nicht geht…
sie können auskunft geben…
sie wissen die antworten…
so viel kostbarer, man fragt,
als man beschliesst selbst, dass sie sicher ruhe wollen
oder sicher nicht angesprochen werden und man dann nichts tut…
und das vielleicht so gar nicht stimmt so wie man es sich zurecht gelegt hat…

dann hoffe ich innigst,
dass da menschen sind,
die verstehen, dass es nicht jetzt unendlichst weh tut
und bald dann nicht mehr….
die verstehen, dass endlos lange jedes zeichen von aussen,
dass menschen an einem denken,
dass menschen ans sternenkind denken,
unendlich wichtig fürs schwer verletzte herz ist…